Definition Demenz

Demenz beschreibt eine Sammlung von Symptomen, die durch Erkrankungen des Gehirns verursacht werden. Es handelt sich nicht um eine einzelne spezifische Krankheit, sondern um einen Überbegriff, der verschiedene Formen umfasst.

Demenz beeinträchtigt das Denken, das Verhalten und die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu erledigen. Oft ist das Gedächtnis betroffen. Aber auch die Sprache, die Orientierung und andere Funktionen des menschlichen Gehirns können gestört sein. Die Hirnfunktion ist so stark beeinträchtigt, dass das soziale oder berufliche Leben einer Person beeinträchtigt wird. Betroffene sind dann im Alltag auf Unterstützung und eventuell auch auf Pflege angewiesen. Für die Diagnose einer Demenz müssen die Beeinträchtigungen seit mindestens 6 Monaten vorliegen.

Die meisten Menschen mit Demenz sind älter, aber es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle älteren Menschen an Demenz erkranken. Demenz ist kein normaler Teil des Alterns.

Demenz kann jeden treffen. Sie tritt am häufigsten nach dem 65. Lebensjahr auf. Aber auch Menschen in ihren 40er und 50er Jahren können an Demenz erkranken. Hohes Alter ist der wichtigste Risikofaktor für eine Demenz. Es gibt aber auch andere Risikofaktoren.

Es gibt viele verschiedene Formen von Demenz, und jede hat ihre eigenen Ursachen. Gemeinsam haben sie, dass normale Vorgänge im Gehirn aus unterschiedlichen Gründen gestört sind.

Die häufigsten Demenzformen sind die Alzheimer-Demenz, die vaskuläre Demenz, die Demenz mit Lewy-Körperchen, die frontotemporalen Demenzen, die Huntington-Krankheit, die alkoholbedingte Demenz und die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.

Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie eine Demenz hervorrufen. Dazu gehören einige Vitamin- und Hormonmängel, Depressionen, Überdosierung von Medikamenten, Infektionen und Hirntumore.

Es ist wichtig, dass die medizinische Diagnose einer Demenz in einem frühen Stadium gestellt wird, wenn die ersten Symptome auftreten, auch um sicherzustellen, dass eine andere, anders zu behandelnde Erkrankung richtig diagnostiziert und behandelt wird.

Wenn die Symptome durch eine Demenz verursacht werden, bedeutet eine frühe Diagnose einen frühen Zugang zu Unterstützung, Informationen und Medikamenten.

Etwa 90% der Demenzerkrankungen sind primäre Demenzen. Diese Demenzen entstehen als Folge von Krankheiten, die direkt im Gehirn beginnen. Nach dem aktuellen Stand der Forschung ist dieser Prozess nicht heilbar. Sekundäre Demenzen hingegen entstehen infolge von Erkrankungen, die sich auf das Gehirn auswirken können. Beispielsweise können Tumorerkrankungen, Erkrankungen des Stoffwechsels oder auch Vitaminmängel Demenzsymptome verursachen. Wird die Grunderkrankung behandelt, dann können sich diese Symptome wieder zurückbilden. Sekundäre Demenzen können also heilbar sein.

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache der Demenz. An zweiter Stelle stehen die vaskulären Demenzen, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn hervorgerufen werden bzw. Mischformen aus vaskulärer Demenz und Alzheimer-Demenz. Weitere Formen von Demenzen sind die frontotemporalen Demenzen und die Demenz mit Lewy-Körperchen.

Dies hängt von der Ursache der Demenz ab, daher ist es wichtig, eine sichere medizinische Diagnose zu haben. Die meisten Fälle von Demenz werden nicht vererbt.

Wenn Sie sich Sorgen über das Risiko machen, Demenz zu (ver)erben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder nutzen Sie das Beratungstelefon.

Die frühen Anzeichen einer Demenz sind sehr subtil und vage und sind möglicherweise nicht sofort offensichtlich. Einige häufige Symptome können sein:

  • Fortschreitender und häufiger Gedächtnisverlust
  • Orientierungsstörungen
  • Verwirrung
  • Persönlichkeitsveränderung
  • Apathie und Rückzug
  • Verlust der Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu erledigen.

Momentan gibt es mehrere Ansätze, um der Entstehung einer Demenz vorzubeugen. Dazu gehören z. B. gesunde Ernährung, Bewegung, positive soziale Interaktionen, die gute Behandlung eventueller kardiovaskulärer Risikokonstellationen und eine gute Versorgung mit Hörgeräten. Es gibt für die meisten Formen der Demenz noch keine Heilung. Es wurde aber festgestellt, dass einige Medikamente das Fortschreiten der Demenz verlangsamen können. Unterstützung ist für Menschen mit Demenz lebenswichtig. Die Hilfe von Familien, Freunden und Betreuern kann den Umgang mit der Krankheit positiv beeinflussen.

Redaktion: Dr. Julia Perry und Dr. Katrin Radenbach von der Universitätsmedizin Göttingen und Dr. Ayda Rostamzadeh von der Uniklinik Köln.